Die erste Saisonniederlage ist schnell verdaut

Billardspieler des BC 1921 Elversberg absolvieren ihre erste Auswärtsauftritte mit gemischter Ausbeute: Dem 2:6 beim neuen Spitzenreiter BCC Witten folgt ein 5:3-Erfolg in Velbert – das Ganze mit coronabedingten Begleiterscheinungen.

Eine Niederlage, ein Sieg. Mit dieser ausgeglichenen Ausbeute sind die Billard-Asse des BC Elversberg vom ersten Auswärtswochenende in der 1. Dreiband-Bundesliga aus Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt.

Chaotisches Wochenende in NRW

Es war ein Wochenende, das es nicht nur sportlich in sich hatte, sondern für alle Bundesligisten und den BCE im Zuge aktueller Corona-Entwicklungen turbulent verlief. „Es war ziemlich chaotisch, weil wir am Samstag um 11 Uhr, also bis wenige Stunden vor dem ersten Spiel, de facto keine komplette Mannschaft hatten“, rekapituliert Elversbergs Vorsitzender Volker Marx. In einem Rundschreiben vom Freitagnachmittag hatte die Deutsche Billard Union (DBU) darüber informiert, dass Spieler, deren Heimatland vom Auswärtigen Amt als Risikogebiet klassifiziert wurde, nur mit einem aktuellen negativen Corona-Test (nicht älter als 48 Stunden) spielen dürfen.

Weil zu den Risikogebieten auch die Heimat der für Elversberg spielenden Belgier Peter Ceulemans und Jef Philipoom zählt, wären diese also nicht spielberechtigt gewesen. Erst am Samstagvormittag folgte daraufhin ein weiteres DBU-Rundschreiben, in dem auf eine Sonderregelung für das Bundesland Nordrhein-Westfalen verwiesen wurde. Demnach seien Einreisende, die sich nicht länger als 24 Stunden in dem Bundesland aufhalten, von einer Testpflicht entbunden. Somit konnte Elversberg nach langem Hin und Her schließlich doch auf Ceulemans zurückgreifen – was in Witten aber auch nichts half.     

Im Spitzenspiel bei den ebenfalls mit vier Punkten (ein Sieg, ein Remis) gestarteten Wittenern machten Klaus Bosel und Volker Marx den Auftakt aus Sicht der Gäste. Während Bosel im Duell mit dem Niederländer Dave Christiani direkt deutlich mit 8:22 ins Hintertreffen geriet und nach 40 Aufnahmen schließlich 40:50 unterlag, sah es für Marx am Nebentisch lange gut aus. Er ging im Vergleich mit Murat Gökmen zunächst 20:7 in Front und lag daraufhin auch zur Pause 26:15 vorne. Im Endspurt aber gelang Gökmen die Wende – nach 43 Aufnahmen siegte er mit 50:42. „Ich habe nach gutem Beginn leider nachgelassen – wobei man aber sagen muss, dass Gökmen wirklich ein paar tolle Bälle gespielt hat“, fand Marx lobende Worte für seinen Kontrahenten.

Lohses Debütsieg ohne Wert

Die Hypothek des 0:4-Rückstands nach Runde eins konnten die Elversberger nicht mehr wettmachen. Und das, obwohl der dänische Neuzugang Michael Lohse mit einem 50:43 (42) über seinen Landsmann Jacob Haack-Sørensen einen gelungenen Einstand für den BCE hinlegte. Am Nebentisch jedoch hatte Ceulemans Wittens deutschem Nationalspieler Ronny Lindemann wenig entgegenzusetzen. Lindemann spielte furios auf und feierte in nur 17 (!) Aufnahmen einen überlegenen 50:25-Erfolg – dagegen war an diesem Tag schlicht kein Kraut gewachsen.

Am Folgetag lief es im Gastspiel beim BSV Velbert anfangs zumindest etwas besser für den BC Elversberg. Während Marx nach 44 Aufnahmen seinem Kontrahenten Stefan Dirks letztlich mit 40:50 den Vortritt lassen musste, erkämpfte sich Bosel zumindest ein Unentschieden. Er lag gegen den Niederländer Raymund Swertz fast das gesamte Spiel über zurück: 10:20, 30:33, 43:45. Am Ende reichte es aber in ebenfalls 44 Aufnahmen zum 50:50 – ein Punkt, der für die Saarländer Gold wert sein sollte.

Lohse und Philipoom sorgen für die Wende

Denn in der zweiten Runde schafften es Michael Lohse und Jef Philipoom, der statt Ceulemans ins Team rotierte, die Partie in Velbert noch zugunsten des BCE zu drehen. Lohse spielte nach der siegreichen Premiere vom Vortag abermals stark auf und bezwang Velberts Torsten Anders in 31 Aufnahmen mit 50:33. Der Däne konnte somit auf ein für ihn persönlich perfektes Debütwochenende blicken.

Und Lohse durfte dann auch den ersten Sieg mit der Elversberger Mannschaft feiern, denn Jef Philipoom hielt sich in seinem dritten Saisonspiel für den BCE erneut schadlos. Der Belgier behauptete sich in 36 Aufnahmen klar mit 50:22 gegen Volker Simanowski und steuerte damit seinen Teil zum Elversberger 5:3-Erfolg in Velbert bei. Damit war das 2:6 vom Vortag halbwegs repariert.

Durch die erste Saisonniederlage büßte der BCE zwar die Tabellenspitze ein. Mit sieben Punkten aus vier Spielen bleibt der siebenfache Deutsche Meister aber in Schlagdistanz zur Spitze und rangiert punktgleich hinter dem BC International und dem BC München auf Rang vier. Die nächsten Partien bestreitet Elversberg am 17. und 18. Oktober. Dann empfängt der BCE im heimischen Clubheim samstags den BC International aus Berlin (14 Uhr) und tags darauf ab 11 Uhr den 1. BC Magdeburg. dbe

Die aktuelle Tabellensituation:

PktDiffPPBAMGDBMED
1BCC Witten10+1624:87736151,2571,512
2BC International7+1620:45634581,2291,325
3BC München7+1218:65705021,1351,316
4BC Elversberg7+ 619:137255871,2351,460
5BSV Velbert 6+ 217:156456371,0131,389
6BC Stuttgart 18915+ 414:105555191,0691,151
7BC Weywiesen2-1210:226706900,9711,170
8BC AGB Xanten2-1210:226516820,9551,054
9BC St. Wendel2-168:245816890,8430,950
101. BC Magdeburg0-164:205115350,9550,000